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Kriminalstatistik 2022
Polizeipräsident Thomas Kubera und Kriminaloberrätin Mareike Mentrup, Leiterin Direktion Kriminalität, stellten am 21. Februar 2023 die Kriminalstatistik 2022 vor.
Alle Zahlen und Fakten - auch aus den vergangenen Jahren - finden Sie auf dieser Seite zum Download.

Bei der Vorstellung der Statistik wurde schnell deutlich: Das letzte Jahr ist unter kriminalpolizeilichen Gesichtspunkten für die Polizei Hamm das arbeitsintensivste der letzten zehn Jahre gewesen.

Wir haben für Sie ein paar der interessantesten Fakten zusammengefasst:

Entwicklung der Gesamtkriminalität:
Im Vergleich zu 2021 gab es mehr Straftaten in Hamm, die Kriminalitätsentwicklung hat um rund 13 Prozent (also um 1.882 Fälle) zugenommen. Mehr als die Hälfte der Straftaten (rund 56 Prozent, 1.053 Fälle) wurden aufgeklärt. Damit liegt die Aufklärungsquote der Polizei Hamm über dem Landestrend!

Wohnungseinbruchsdiebstahl:
Im letzten Jahr gab es rund 55 Prozent (113 Fälle) mehr Wohnungseinbrüche als in 2021 – dieser Anstieg lässt sich allerdings mit dem „Post-Corona-Effekt“ erklären. Etwa 44 Prozent (119 Fälle) der Einbrüche blieben im Versuchsstadium stecken. Dies ist ein guter Indikator für die Wachsamkeit der Bürgerinnen und Bürger und die erfolgreiche Präventionsarbeit der Polizei Hamm. 19 Prozent (54 Fälle) der Einbrüche konnte die Polizei Hamm aufklären.

Diebstahl an und aus Kraftfahrzeugen:
Die Anzahl der Straftaten ist in diesem Bereich um rund 27 Prozent (257 Fälle) im Vergleich zu 2021 gestiegen – auch hier spielt der „Post-Corona-Effekt“ eine Rolle. Obwohl es sich um einen schwer aufklärbaren Deliktsbereich handelt, liegt die Aufklärungsquote bei etwa 13 Prozent (156 Fälle) und konnte um rund 4 Prozent im Vergleich zu 2021 gesteigert werden.

Fahrraddiebstahl:
Fahrräder wurden in Hamm im Vergleich zu 2021 seltener gestohlen, die Zahlen sind um etwa 4 Prozent (866 Fälle in 2022) zurückgegangen. Trotzdem ist die Schadenssumme auf 913.398 Euro gestiegen, das liegt vor allem an der Hochwertigkeit der Fahrräder.

Straßenkriminalität:
Der Zehn-Jahres-Trend in der Straßenkriminalität ist nahezu gleichbleibend. Auch im Vergleich zum letzten Jahr sind die Zahlen lediglich um rund 5 Prozent (207 Fälle) gestiegen. Das zeigt, dass die polizeilichen Maßnahmen weiterhin eine konstante, positive Wirkung haben.

Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Tätlicher Angriff:
In diesem Deliktsbereich haben wir im letzten Jahr einen traurigen Höchststand erreicht: In 2022 gab es hier rund ein Viertel (142 Fälle in 2022) mehr Straftaten als im Vorjahr. Blickt man auf den Zehn-Jahres-Trend, nehmen die Delikte gegen Amtsträger in Hamm immer weiter zu. 

Sie wollen noch weitere Zahlen zu Themen wie Gewaltkriminalität und Raub nachlesen? Auf dieser Seite finden Sie die vollständige Präsentation der Kriminalitätsstatistik zum Download. 
 

Vergleich Eingangs- und Ausgangsstatistik

Bei der Erfassung von Zahlenmaterial wird zwischen der Eingangsstatistik als auch der Ausgangsstatistik unterschieden. Das ist deshalb notwendig, weil je nach Statistik ganz unterschiedliche Aussagen getroffen werden können. 

Die Eingangsstatistik bildet die Informationen ab, die unmittelbar bei Anzeigenaufnahme erfasst werden. Sie zeigt also an, wie viele Delikte zur Anzeige gebracht worden sind. Man muss bei der Betrachtung dieser Statistik wissen, dass hier auch Straftaten gezählt werden, die sich im Nachhinein nicht als solche herausstellen. Sprich: Die Ermittlungen ergeben, dass hier keine oder eine andere Tat vorliegt, als ursprünglich angenommen. Ein Tathergang kann sich bei der Anzeigenaufnahme anders darstellen als es die anschließenden Ermittlungen ergeben.

Aus einem aufgenommenen Diebstahl kann so aufgrund der bis dahin unbekannten Tatumstände z. B. ein Raubdelikt werden. Sie ist also ein ungefiltertes Abbild dessen, was in der Behörde eingeht und hat den unschätzbaren Vorteil, dass die Polizei schnell in die Lage versetzt wird, auf sich entwickelnde Schwerpunkte unmittelbar reagieren zu können.

Demgegenüber steht die Polizeiliche Kriminalstatistik. Diese ist eine Ausgangsstatistik - das heißt, dass hier die Sachverhalte erfasst werden, die im nächsten Schritt an die Justiz zur Strafverfolgung weitergegeben werden. Hier kann man - im Vergleich zur Eingangsstatistik - von einer viel höheren Datenqualität ausgehen, da die Ermittlungen entsprechend abgeschlossen worden sind und die begangene Straftat eindeutig definiert ist.

Berücksichtigt werden muss hierbei allerdings der Verzerrfaktor. Wenn nämlich eine Tat aus dem Jahr 2020 erst im darauffolgenden Jahr abgeschlossen wird, wird sie auch erst in der PKS des Jahres 2021 erfasst. Die Ausgangsstatistik liefert ein fundiertes Abbild der Kriminalität in einem kommunalen Bereich. Dies hat den Vorteil, dass die Polizei strafrechtlich relevantes Verhalten vertieft analysieren kann, um sich auf Grundlage dessen konzeptionell und nachhaltig mit den erkannten Schwerpunkten zu befassen.

Beide Statistiken sind für die tägliche polizeiliche Arbeit von unersetzlichem Wert. Sie ergänzen sich bei der Gewinnung strafrechtlich relevanter Erkenntnisse, um polizeiliche Arbeit möglichst effektiv und effizient gestalten zu können.

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